
Betriebsstundenzähler (Quelle: VDO)
Der wichtigste Helfer bei der Wartungsplanung ist der Betriebsstundenzähler. Er funktioniert wie der Kilometerzähler beim Auto und zeigt dir, wann Wartung fällig wird. Wenn dein Motor keinen Stundenzähler hat, solltest du die Betriebsstunden manuell in deinem Logbuch notieren. Noch besser ist es, einen Stundenzähler nachzurüsten – das kostet nicht viel und spart langfristig viel Aufwand.
Ebenso wichtig ist es, die durchgeführten Wartungsarbeiten zu dokumentieren. Du kannst sie in deinem Bootslogbuch oder direkt im Motorhandbuch vermerken. Sinnvoller ist oft ein separates Wartungslogbuch, in dem du auch andere Arbeiten an Bord notieren kannst.
Falls du einen Computer an Bord hast, empfehlen wir dir unsere BoatHowTo-Excel-Tabelle zur Motorwartung:
Im folgenden Video erklären wir dir, wie du das Wartungsexcel benutzen kannst:

Notizen auf der Rückseite eines Motorhandbuchs.
Für große und komplexe Boote mit viel technischer Ausstattung kannst du auch spezialisierte Firmen beauftragen, die Wartung und Ersatzteilmanagement für dich zu übernehmen. Das lohnt sich vor allem bei teuren Yachten, da der Einstieg zunächst kostspielig ist, später aber nur noch geringe jährliche Gebühren anfallen. Ein solcher Service kann auch hilfreich sein, wenn du dein Boot verkaufen möchtest, da er eine lückenlose Dokumentation bietet.
Eine Firma, die das anbietet, ist www.VesselVanguard.com (um ein Beispiel zu nennen, wir haben keine Verbindung zu dieser Firma).
Der beste Zeitpunkt für Wartungsarbeiten
Am Motor solltest du möglichst im Hafen arbeiten – nicht vor Anker in einer abgelegenen Bucht. Idealerweise befindet sich in der Nähe ein gut sortierter Yachtausrüster. Beginne keine größeren Arbeiten unmittelbar vor einem geplanten Törn. Besser ist es, diese direkt nach deiner Rückkehr durchzuführen, damit du ausreichend Zeit hast und den Motor anschließend testen kannst, ohne weit weg von Ersatzteilen oder Fachhilfe zu sein.
Eigene Grenzen und Fachhilfe
Wenn du über größere Überholungen nachdenkst, kenne deine eigenen Grenzen. Hole dir lieber frühzeitig professionelle Unterstützung, besonders bei der Fehlersuche. Zerlege nichts, bevor du das Problem eindeutig identifiziert hast, sonst erschwerst du es Fachleuten, später zu helfen.
Achte bei der Auswahl von Fachbetrieben auf Qualifikationen und Empfehlungen.
- In Deutschland gibt es ein geregeltes Ausbildungssystem, in anderen Ländern oft nicht.
- Mund-zu-Mund-Propaganda ist oft die beste Orientierung.
- Ein Mechaniker, der deine Motorenmarke kennt, ist ideal, da er passendes Werkzeug und Erfahrung hat.
- Fehlt eine Vertragswerkstatt, ist das kein Grund zur Sorge: Dieselmotoren ähneln sich stark, und selbst Landmaschinenmechaniker kommen mit Bootsdieseln gut zurecht – vor allem, wenn du ihnen mit dem Wissen aus diesem Kurs die bootsrelevanten Besonderheiten erklären kannst.
Wartung selbst durchführen oder in Auftrag geben?
Dieser Kurs ist darauf ausgelegt, dass du möglichst viel selbst machst. Selbst wenn du einen Teil der Arbeiten an eine Werft abgibst, hilft dir dein Wissen, gezielt Anweisungen zu geben. Viele Werften führen nur genau das aus, was beauftragt wird. Ein Standard-Motorservice umfasst oft lediglich Öl- und Filterwechsel sowie das Einwintern. Kühlmittel oder Getriebeöl werden selten von sich aus gewechselt, was erklärt, warum viele 20 Jahre alte Boote noch mit der ersten Kühlmittelladung fahren.
Aus diesem Grund empfehlen wir dir, so viele Arbeiten wie möglich selbst zu übernehmen. Werften arbeiten häufig unter Zeitdruck, was leicht zu unsauberen Ergebnissen führt – etwa wenn der Motor nicht vor einem Ölwechsel warmgelaufen wird und dadurch eine beträchtliche Menge Altöl und Schmutz im Motor verbleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel! Es gibt Werften, die fantastisch arbeiten. Aber eben auch andere.
Ersatzteile
Nutze nach Möglichkeit Originalteile oder vom Hersteller empfohlene Markenprodukte. Billige Nachbauten, besonders bei Kraftstoff- und Ölfiltern, können zu Schäden führen. Recherchiere außerdem den Basismotor deines Bootsdiesels – häufig stammen diese von Herstellern wie Mitsubishi, Kubota oder BMW und passende Ersatzteile sind einfacher zu finden.
Werkzeug
Auch beim Werkzeug lohnt es sich, auf Qualität zu setzen. Billiges Werkzeug ist frustrierend und führt oft dazu, dass man am Ende doch doppelt kauft. In unserer Lektion über Werkzeug findest du Empfehlungen für Werkzeuge mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Sauberkeit im Motorraum
Halte deinen Motorraum sauber. So erkennst du kleine Lecks frühzeitig und kannst sie beheben, bevor sie zu größeren Problemen führen. Dafür eignet sich Kaltreiniger wie dieser hier sehr gut.

Wenn dein Motorraum sauber ist, erkennst du sich anbahnende Probleme sofort.
